Zentralinstitut für Kybernetik und Informationsprozesse (AdW-ZKI)

Basierend auf der Arbeitsgruppe „Magnetische Signalspeicherung“ und dem Dresdener „Institut für Regelungs- und Steuerungstechnik“ der Akademie der Wissenschaften wurde das „Zentralinstitut für Kybernetik und Informationsprozesse“ (ZKI) am 1. Mai 1969 in Berlin-Adlershof als Forschungseinrichtung der damaligen Akademie der Wissenschaften zu Berlin gegründet. Unter der Leitung seines ersten Direktors, Prof. Dr. rer. nat. habil. Horst Völz (von 1969 bis 1977) wurden von rund 200 Mitarbeitern „wissenschaftliche Grundlagen für die Automatisierung der technischen Produktionsvorbereitung“ im Rahmen der Forschungskomplexe

  • Grundlagen der Kybernetik
  • Technische Kybernetik
  • Magnetomotorische Speicher
  • Kognitive Psychologie

erarbeitet.
Ab 1977 erfolgte unter Leitung seines zweiten Direktors, Prof. Dr sc. Dr. Ing. Volker Kempe, (1977-1990) eine Erweiterung des Forschungsprofiles des ZKI durch die Gebiete

  • Bildverarbeitung
  • Systemanalyse/Simulation
  • VLSI-Schaltkreisentwurf
  • Mehrmikrorechnersysteme
  • Robotertechnik
  • Fertigungsautomatisierung und flexible Fertigungssysteme
  • Computergrafik

Das Institut wuchs von etwa 200 auf 633 Mitarbeiter im Jahre 1989 (Stand 31.12.1989), davon 140 promovierte und 21 habilitierte Mitarbeiter sowie 21 Professoren.

Neben grundlagenorientierten Forschungen spielten im Profil des ZKI anwendungsorientierte Forschungen eine bedeutende Rolle. Das ZKI gehörte zu den leistungsfähigsten Forschungseinrichtungen der Akademie der Wissenschaften und war anerkannter Kooperationspartner führender Industriekombinate sowie sowjetischer Raumfahrtprogramme. Der überwiegende Teil der Forschungsmittel (z.B. 1986 ca. 80 %, im Mittel etwa 2/3 des Haushaltes) wurde über Verträge mit der Industrie finanziert. Diese Position erlaubte eine relativ komfortable Ausstattung des Institutes mit Forschungsmitteln.

Trotz der bekannten Einschränkungen im internationalen Reiseverkehr unterhielt das ZKI vielfältige Beziehungen zu ausländischen Forschungseinrichtungen und gestaltete seinerseits eine Reihe internationaler Tagungen.

Nach der Übersiedlung eines großen Teils des bis 1981 unter notorischer Raumknappheit leidenden Forschungsteams vom Gelände des Forschungszentrums Adlershof in das Zentrum Berlins (Kurstraße) gliederte sich das ZKI Ende der 80er Jahre in drei Institutsteile

  • Objekt Kurstraße (Neubau 1981) – etwa 380 Mitarbeiter, Ltg. Prof. V. Kempe
  • Objekt Adlershof – etwa 80 Mitarbeiter , Ltg. Prof. B. Rebel
  • Objekt Dresden, Häckelstraße (Neubau 1957) – etwa 160 Mitarbeiter, Ltg . Prof. K.-H. Diener

Die Struktur des Institutes folgte den sich entwickelnden Forschungsrichtungen. Repräsentativ für die Organisation der wissenschaftlichen Bereiche (Ausnahme: Bereich 9 - Servicebereich Rechentechnik, Ltg. Dr. D. Nedo ) mag die Struktur im Jahre 1986 gelten:

  • Bereich 1 (Dresden) „Schaltsysteme“, Ltg. Prof. Dr. D. Eckhardt
  • Bereich 2 (Dresden) „Regelungssysteme“, Ltg. Dr. H.-H.Wilfert
  • Bereich 3 „Systemanalyse“, Ltg. Prof. Dr. A. Sydow
  • Bereich 4 „Künstliche Intelligenz“, Ltg. Prof. Dr. F. Wysotzki
  • Bereich 5 „Robotersteuerung“, Ltg. Prof. Dr. N. Ahlbehrendt
  • Bereich 6 „Magnetomotorische Speicher“, Prof. Dr. H. Völz
  • Bereich 7 „Bildverarbeitung“ , Ltg. Prof. Dr. W. Wilhelmi
  • Bereich 8 „Fertigungsautomatisierung“, Ltg. Dr. A. Iwainsky
  • Bereich 9 „ Softwareentwicklung / Rechentechnik“, Ltg. Dr. D.Nedo
  • Bereich 10 „“Kognitive Psychologie“ , Ltg. Prof. Dr. Hofmann (Prof. Dr. F.Klix)

Durch Einführung neuer bzw. Modifizierung bestehender Forschungsrichtungen veränderte sich die Institutsstruktur zum 1. August 1989 wie folgt:

  • Bereich 1 „Schaltkreisentwurf“, Ltg. Prof. Dr.sc.techn Karl-Heinz Diener
  • Bereich 2 „Systementwurf von Schaltsystemen“, Ltg. Prof. W. Albrecht
  • Bereich 3 „Regelungssysteme“, Ltg. Prof. Dr.sc.tech. Hans-Helmut Wilfert
  • Bereich 4 „Künstliche Intelligenz“, Ltg. Dr. Koch
  • Bereich 5 „Systemanalyse und Simulation“, Ltg. Prof. Achim Sydow
  • Bereich 6 „Magnetomotorische Speicher“, Ltg. Dipl.Ing. Axel Säckl
  • Bereich 7 „Bildverarbeitung“, Ltg. Dr.sc.nat. Wolfgang Osten
  • Bereich 8 „Informatik in Entwurf und Fertigung“, Ltg. Prof. Dr.sc.nat Alfred Iwainsky
  • Bereich 9 “Rechnerarchitektur”, Ltg. Prof. Dr.sc.techn. Wolfgang Wilhelmi
  • Bereich 10 „Kognitive Psychologie“, Ltg. Dr. rer.nat. Udo Grosser

Hinzu kamen die Bereiche Technische Entwicklung und Rechentechnik.
Im Jahre 1990 wurden im Angesicht der bevorstehenden Abwicklung der Akademie der Wissenschaften eine Reihe von Ausgliederungen und Gründungen von neuen wissenschaftlichen Einrichtungen und Firmen sowie die Vorbereitung des Überganges weiterer Forschungsgruppen in die Industrie sowie in Institute der Fraunhofer Gesellschaft durchgeführt.

Die abschließende Abwicklung des Institutes ab Ende 1990 erfolgte unter der Leitung von Dr. Koch.

(V. Kempe, im Juni 2012)






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